Neve Hanna – „Oase der Hanna“ – ist ein Kinderheim in Israel, benannt nach der Berliner Pädagogin Hanna Kaphan, mit deren Wiedergutmachung Hanni Ullmann 1974 die ersten zwei einfachen Häuser in den Sanddünen der erst kurz zuvor gegründeten Stadt Kiryat Gat erwarb.
Neve Hanna ist ein Heim für Kinder aus sozial-emotional gestörten oder zerrütteten Familien. Krankheit, Drogen, Alkohol, sexueller Missbrauch, Armut und Vernachlässigung sind die häufigsten Gründe, weshalb die Kinder von der Sozial- und Wohlfahrtsbehörde dem Heim zugeweisen werden. Die 80 Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren, die in Neve Hanna leben, werden in familienähnlichen Gruppen betreut von je einer Erzieherin und einem Erzieher, einem/r jungen Israeli/n (der/die entweder ein zusätzliches Dienstjahr vor dem Armeedienst oder aber einen sozialen Ersatzdienst leistet) und einem oder einer jungen Freiwilligen aus Deutschland oder der Schweiz. In Neve Hanna bestehen sechs Wohngruppen mit jeweils 12 bis 14 Kindern. Jede Gruppe wohnt in einer Wohnung bestehend aus Zwei- oder Dreibett-Zimmern mit eigenen Duschen und Toiletten, einem Gemeinschaftsraum und einer Küche, in der das Frühstück und Abendessen selbst zubereitet werden. Zur Gesamtanlage gehören Büroräume, ein großer Gemeinschaftssaal, der am Schabbat und an den Festtagen auch als Synagoge benutzt wird, eine Bibliothek, ein Sportplatz, ein Fitnessraum, ein Streichelzoo und Räume für Freizeitkurse wie Töpfern, Malen, Fotografieren und Musizieren. Außerdem gibt es eine Zentralküche, in der das Mittagessen gekocht wird. Zusätzlich gibt es einen Tageshort, in dem 40 Kinder betreut werden. Der Tageshort wird sowohl von muslimisch-beduinischen Kindern als auch von jüdischen Kindern besucht und mit Leben gefüllt. |